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Füttere die Tierchen in dir (Teil 2)

Aktualisiert: 8. Feb. 2021

Die Darmflora wird erstmals bei Geburt eines Menschen durch den Kontakt mit dem mütterlichen Mikrobiom (bei Scheidengeburten) gebildet und entwickelt sich dann in den ersten Lebensjahren des Menschen immer weiter aus. Sie unterliegt ein Leben lang Veränderungsprozessen, sowohl positiver als auch negativer Art.

Die wichtigsten heute bekannten Störfaktoren der Darmflora sind neben einer unausgewogenen Ernährung, Stress, Antibiotika und anderer Medikamente.


· Medikamente

Wenn krankmachende Bakterien in den Organismus eindringen und der Körper ist nicht mehr in der Lage diese unter Kontrolle zu bringen, kann die Gabe eines Antibiotikums sehr hilfreich sein, um Spätfolgen oder einen schweren Krankheitsverlauf zu verhindern. Durch die Gabe eines Antibiotikums werden allerdings auch eine ganze Vielzahl an guten Bakterien vernichtet. So kann es zu einem Ungleichgewicht in der Darmflora kommen und schädliche Bakterien und auch Pilze könnten sich vermehrt ausbreiten. Es gibt weitere Medikamente die im Verdacht stehen die Darmflora negativ zu beeinflussen. Dazu zählen unter anderem Antirheumatika, Magensäurehemmer, Diabetesmedikamente, Chemotherapeutika und Anti Aids Medikamente.


· Unausgewogene Ernährung

Hierunter versteht man vor allem eine Ernährung mit zu wenig Ballaststoffen. Außerdem zu viel von Zucker und Weißmehlprodukten. Fehlen in unserer Ernährung die für die Darmbakterien so wichtigen Ballaststoffe, ist nicht nur deren Funktion beeinträchtigt, sondern auch deren Vielfalt. Je vielfältiger jedoch unsere Darmflora, desto zuträglicher ist dies in Vielerlei Hinsicht auf unsere Gesundheit.

Zucker und Weißmehlprodukte sind für die gesundheitsförderlichen Darmbakterien keine Nahrung, dafür aber für die Pilze und Parasiten im Darm. Eine Vermehrung dieser krankmachenden Darmbewohner gilt es jedoch im Sinne unserer Gesundheit zu vermeiden.


· Stress

Hier ist vor allem der Dauerstress und die Ausschüttung von Kortison schädlich für die Darmflora. Untersuchungen zeigen das die Zusammensetzung und Stabilität eines ausgewogenen Darmmikrobioms durch zu viel Vorhandensein des Stresshormons Kortisol gestört werden kann. Einige nützliche Bakterienstämme können sogar unter Dauerstress ganz aus dem Darmmikrobiom verschwinden.


Dann stellt sich nun die Frage wie kannst du positiv auf dein Mikrobiom einwirken und darauf gibt es eigentlich nur die eine Antwort:

Ein gesunder Lebensstil :)


Und was genau gehört jetzt dazu?


- eine ausgewogene und gesunde Ernährung

- Verzicht auf Nikotin

- wenig bis gar kein Alkohol

- Bewegung

- Entspannung

- Einsatz von Medikamenten mit Bedacht


All dies sind Faktoren die eine gesunde Darmflora voraussetzt. Nun möchte ich dir kurz erklären wie du über die Ernährung positiv auf deine Darmflora und somit auch auf dein Wohlbefinden, dein Immunsystem, deine psychische Gesundheit und deine Leistungsfähigkeit Einfluss nehmen kannst.


Gesunde Ernährung für uns und unser Mikrobiom


Grundsätzlich lässt sich sagen, das eine gute Ernährung dem Organismus die Stoffe zukommen lassen sollte, welche er für eine gute Zellfunktion benötigt. Eine gute Ernährung sollte möglichst wenig beinhalten, was die Zellfunktionen beeinträchtigt oder schädigt. Ein gesunder Zellstoffwechsel mit gut versorgten Zellen ist die Grundvoraussetzung für körperliche und auch geistige Gesundheit.


Eine gute Ernährung muss aber, um voll wirksam zu werden, auf ein gut funktionierendes Verdauungssystem treffen, welches in der Lage ist alle Nährstoffe und Mineralstoffe voll auszuwerten.

Hier wiederum spielen die Darmbakterien eine entscheidende Rolle.

Die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten empfiehlt seit Jahren die mediterrane Kost als ideale Mischkost für ein gesundes Magen Darm System.

In dieser Mischkost sind sowohl viele essentielle Nährstoffe enthalten die unser Körper benötigt als auch Futter für die Darmbakterien in Form von Ballaststoffen enthalten. Ballaststoffe sind vollständig oder teilweise unverdaulich, weil im Verdauungstrakt (im Dünndarm) kein Enzym zur Spaltung vorliegt und so kommen sie dort an wo die meisten Darmbakterien wohnen, nämlich im Dickdarm.


Eine kleine Schwachstelle in der mediterranen Kost liegt meines Erachtens darin, das noch relativ viel Weißmehl in Form von Nudeln und Pizzateig und weißen Brot vorkommt. Aber das könnt ihr ja durch Vollkornmehl ersetzen.

Also Ballaststoffe benötigen die Darmbakterien um sich zu vermehren und sich wohlzufühlen. Hier ist es entscheidend das ihr möglichst verschiedene Quellen an Ballaststoffen wählt. Es gibt nämlich was


serlösliche und somit quellende Ballaststoffe und die nicht wasserlöslichen. Beide Arten sind wichtig für unsere Verdauung haben aber unterschiedliche Wirkungsweisen.

Ein Ernährungstagebuch hilft euch zu erkennen, welche Menge an Ballaststoffe und wie viele verschiedene Ballaststoffe ihr bereits in eurer Ernährung untergebracht habt. Auf jeden Fall solltet ihr immer auf ausreichend Flüssigkeitszufuhr achten wenn ihr eine ballaststoffreiche Mahlzeit zu euch nehmt, sonst kann es auch zu Verstopfung kommen.


Hier einige mögliche Quellen:

- Vollkornprodukte

- Haferflocken

- Leinsaat

- Gemüse

- Obst insb. mit Schale

- Nüsse

- Hülsenfrüchte.....


Um euer Mikrobiom weiter auszubauen und zu stärken empfehle ich probiotische Lebensmittel wie z.B.

- Kimchi (fermentiertes Sauerkraut - nicht pasteurisiert!)

- Naturjoghurt (ohne Zucker)

- Kefir (ohne Zucker)

- Buttermilch (ohne Zucker)

- Kombucha (fermentiertes Teegetränk)


Nach einer Antibiotikabehandlung ist ein unterstützende Einnahme mit einem Probiotikum aus der Apotheke sehr zu empfehlen. Das kann dann zusätzlich zu den probiotischen Lebensmitteln eingenommen werden und unterstützt einen schnelleren Aufbau deiner Darmflora.




Quelle: aus meiner Abschlussarbeit zum ärztlich geprüften und zertifizierten Gesundheitscoach.





© Susanne Uckun

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